Was sind die Vorzüge des Zamzam-Wassers und warum sind die Muslime so interessiert daran?

Alles Lob gebührt Allah.

Imam Ibn al-Qayyim al-Jawziyya (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Zamzam-Wasser ist das beste und edelste Wasser, von höchstem Rang, den Menschen am liebsten, wertvollsten und kostbarsten. Es wurde von Jibril zu Tage gefördert und es ist das Wasser, mit dem Allah den Durst Ismails löschte.“

Es wurde in Sahih Muslim berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) zu Abu Dharr, der sich für 40 Tage bei der Kaaba aufhielt, wo er abgesehen vom Zamzam-Wasser weder Essen noch Trinken hatte, sagte: „Wie lange bist du schon hier?“ Abu Dharr sagte: „Ich bin seit 40 Tagen und Nächten hier.“ Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) fragte: „Wer hat dich gespeist?“ Er antwortete: „Ich hatte nichts als Zamzam-Wasser bei mir und ich bin so beleibt geworden, dass ich Speckfalten an meinem Bauch habe. Ich verspüre keine Müdigkeit oder Schwäche durch den Hunger und ich bin nicht abgemagert.“ Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Wahrlich, es ist gesegnet; es ist eine Kost, die nährt.“

(Imam Muslim, 2473)

Andere Gelehrte fügten mit ihren eigenen Isnad hinzu: „… und eine Heilung bei Krankheit.“ Dies wurde von al-Bazzar (1171, 1172) und at-Tabarani in as-Saghir (295) berichtet. In Sunan Ibn Maja (al-Manasik, 3062) wurde von Jabir Ibn Abd-Allah berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Zamzam-Wasser ist für das, wofür es getrunken wurde.“ Die Salaf und Ulama handelten diesem Hadith entsprechend. Als Abd-Allah Ibn al-Mubarak zur Hajj ging, kam er zu Zamzam und sagte: „O Allah, Ibn Abi-l-Mawali sagte uns von Muhammad Ibn al-Munkadir von Jabir (möge Allah mit ihm zufrieden sein), dass unser Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: ‚Zamzam-Wasser ist für das, wofür es getrunken wird.‘ Ich trinke es, um den Durst am Tag der Auferstehung zu beseitigen.“ Ibn Abi-l-Mawali ist thiqa (vertrauenswürdig) und somit ist der Hadith hasan (gut).

Ibn al-Qayyim (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Ich selber und auch andere suchten Heilung im Zamzam-Wasser und wir sahen wundersame Dinge. Ich suchte Heilung darin wegen einer Anzahl an Krankheiten und ich wurde mit Allahs Erlaubnis geheilt. Ich sah jemanden, der sich davon für einige Tage ernährte, einen halben Monat lang oder länger, und er verspürte keinen Hunger; er vollzog Tawaf zusammen mit den anderen Leuten, so wie sie es taten. Und er sagte mir, dass er für 40 Tage nichts als Zamzam-Wasser zu sich genommen hatte, und er hatte die Kraft, um mit seiner Frau zu verkehren, zu fasten und Tawaf mehrere Male zu vollziehen.“ (Zad al-Maad, 4/319, 320)

Shaikh Ibn Uthaimin (möge Allah ihn bewahren) sagte: „Du solltest also die entsprechende Absicht zu dem haben, was du durch das Trinken des Wassers erreichen möchtest. Man sollte bis zur Fülle trinken, d.h. seinen Magen damit füllen, sodass er bis zu den Rippen gefüllt ist, denn dieses Wasser ist gut. Ein Hadith wurde diesbezüglich überliefert: Der Unterschied zwischen den Gläubigen und den Heuchlern ist das Trinken des Zamzam-Wassers bis zur Fülle.“ (Ibn Maja in al-Manasik, 1017; al-Hakim, 1/472)

Al-Busairi sagte: „Dies ist ein sahih Isnad; seine Männer sind mawthuqun (vertrauenswürdig).“

Das ist so, weil Zamzam-Wasser nicht süß ist; es ist leicht salzig und der Gläubige trinkt dieses leicht salzige Wasser nur aus Gläubigkeit, davon überzeugt seiend, dass darin Segen (Barakah) liegt. Wenn er damit also seinen Magen füllt, dann ist es ein Zeichen des Glaubens.

(Sharh al-Mumti, 7/377, 378, 379)

Vielleicht hat Allah es nicht süß gemacht, damit die Menschen nicht vergessen, dass der Verzehr davon ein Akt des Gottesdienstes ist. Was auch immer der Fall ist, sein Geschmack ist fein und es ist nichts Falsches daran. Wir bitten Allah darum, unseren Durst aus dem Brunnen (al-Hawd) Seines Propheten am Tag des größten Durstes zu stillen. Möge Allah unseren Propheten Muhammad segnen.

Shaikh Muhammad Salih al-Munajjid

Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 6383)